Auf der Schlossfreiheit in Berlin entsteht auf dem Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals ein neues Denkmal der Einheit und Freiheit Deutschlands und der in Deutschland lebenden Menschen. Während das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zentral auf dem Sockel stehend die Macht des Einen über das Land verkörperte, soll das neue Denkmal die Macht und Stärke des Volkes veranschaulichen und für die Menschen benutzbar und erlebbar sein.

Nicht ein Objekt wird in der Mitte des Sockels auf einem weiteren Sockel überhöht, sondern viele Elemente verteilen sich über die gesamte Fläche. Nur die Masse der vielen einzelnen Elemente macht das Denkmal erlebbar. Das Zusammenspiel der Einzelnen wird begreifbar.

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal war eindeutig in seiner Aussage. Aber nur ein Denkmal, das Raum für eigene Interpretationen lässt, das nicht belehren und eine Meinung aufzwängen will, kann seine poetische Kraft entfalten und zum Nachdenken und Erinnern anregen.

70 Halme ragen in den Himmel. 70.000 Demonstranten auf der größten Montagsdemonstration in Leipzig sorgten dafür, dass die Revolution sich über die gesamte DDR verbreitete.
Die Halme glitzern in der Sonne, sie blenden im Gegenlicht, sie beugen sich dem Wind, doch brechen nicht. Sie widerstehen den Wettern und der vergehenden Zeit. Ihre Schatten wandern zwischen Ost und West.

Der gesamte Sockel soll zu jeder Zeit für jedermann zugänglich und benutzbar sein. Ein Ort entsteht, an dem Menschen zusammentreffen. Ein Denkmal, das bespielbar ist.