Für eine Kinderpsychiatrie in einem kleinen Dorf in der Nähe von Zürich sollte ein neues Gebäude mit Unterkünften, Kantine, Tagespflege und Behandlungsräumen als Erweiterung zum Bestandsgebäude aus dem 19. Jahrhundert geplant werden. Würden alle benötigten Funktionen in einem Gebäude zusammengefasst, entstünde ein Volumen, das für die ländliche Umgebung und den kleinen Hügel, auf dem die Psychiatrie gelegen ist, viel zu groß erscheint. Anstelle eines einzigen, massiven Volumens, das die hügelige Landschaft scheinbar erdrücken und zu sehr mit dem altehrwürdigen Hauptgebäude in Konkurrenz treten würde, wurde das Volumen herunter gebrochen, um den neuen Komplex in seine kleinmaßstäbliche Umgebung einzufügen.

Der Komplex besteht aus mehreren, unterschiedlich großen Volumen, die sich in Größe und Dachform an die umgebenden Gebäude anpassen. Diese Volumen sind als ein Gebäude um einen offenen Hof angeordnet und vereinen die funktionalen Vorteile eines einzelnen Gebäudes mit der Kleinmaßstäblichkeit ländlicher Häuser. Unser Ziel war es, den Kindern eher den Eindruck einer Ansammlung kleiner Häuser als den einer großen Klinik zu vermitteln. Darüber hinaus bleiben die einzelnen Funktionen von außen ablesbar und erleichtern den Kindern so die Orientierung. Der neue Komplex verkörpert gleichzeitig ein einziges Gebäude und ein kleines Dorf und vereint dabei die Intimität eines Hauses mit der Vielfältigkeit eines Dorfes.

Das Herz dieses Dorfes ist der offene Hof, der einen geschützten Außenraum zum Spielen und Lernen bietet. Der Hof ist privat, aber nicht komplett abgeschlossen und öffnet sich schrittweise in die halböffentlichen Außenräume der Psychiatrie, die wiederum in die offene Landschaft übergehen.
An seinem Rand definiert der Neubau vielfältige Grünräume, die sich mit der sanften, offenen Landschaft überlagern und den Bau natürlich in den hügeligen Ort einbinden.
So verschmilzt das Gebäude mit seiner ländlichen Umgebung.