Der alte Friedhof Rheine ist ein offen gelassener Friedhof, der heute als Park genutzt werden soll. Um die Nutzung des von großen alten Bäumen bestandenen Parks anzuregen, wurde eine offene Bibliothek geplant. Leuten aus der Umgebung soll hier die Gelegenheit gegeben werden, ihre gelesenen Bücher gegen Bücher anderer Leser einzutauschen. Im Gegensatz zu den in vielen deutschen Städten beliebten offenen Bücherschränken, soll jedoch nicht nur ein Platz des Büchertauschs entstehen, sondern eine offene Bibliothek, die zum Lesen vor Ort einlädt und damit dem Park einen neuen Nutzen hinzufügt.

Das Gebäude duckt sich unter die alten, großen Bäume, Außenkanten und Volumen werden durch die Freiflächen zwischen den Bäumen bestimmt.
Die offene Bibliothek ist ein tatsächlich offenes Gebäude. Der Erdboden bleibt im Gebäude erhalten, die offene Struktur erlaubt Zugänge von allen Seiten. Das tief heruntergezogene Dach schützt jedoch vor Regen und Wind, so dass ein in sich gekehrter und geschützter Raum entsteht.
Der Raum der offenen Bibliothek organisiert sich um drei große „Bücherregale“. Diese umschließen drei Innenhöfe, so dass der introvertierte Raum ausreichend Licht erhält.

Die Regale sind zugleich Tragstruktur. Ein einziges System wurde für Wände und Dach des Gebäudes entwickelt: kurze und somit wirtschaftliche Holzbohlen werden in windmühlenförmiger Anordnung ineinander verzapft und bilden somit eine durchgängige Gitterstruktur, die in den Wänden zu Bücherregalen wird.
Das Dach ist mit überdimensionalen Holzschindeln gedeckt, deren schuppenartige Überlagerung schmale Spalten offen lassen, durch die Licht in den Innenraum fällt.