Im mit hohen Büschen und Bäumen dicht bewachsenen Rand eines Gartens in Süddeutschland entstand eine große Lücke nachdem einer der ausladenden Bäume gefällt werden musste. Für diese Lücke wurde ein Gebilde entworfen, das den Raum füllt, aber nicht schließt. In der Kubatur eines klassischen Gartenhäuschens fügt sich das Garden Folly in seine dichte, grüne Umgebung ein und lässt einen Ort im Garten zum Sitzen entstehen, der draußen ist und doch ein Innen entwickelt.

Das Volumen besteht aus einer Gitterstruktur aus Acryl-Röhren, die mit speziell entwickelten Verbindungsknoten zusammengesteckt werden. Für diese wurden jeweils zwei zweidimensionale kreuzförmige Acrylteile so in einander gesteckt, dass ein dreidimensionaler Knoten entsteht. Während die Röhren transparent sind, sind die Verbindungsknoten aus weißem Acryl gelasert. Je nach Lichtsituation überwiegt der Eindruck der weißen, sternförmigen Knoten. Das Volumen scheint sich dann aus einer im Raum schwebenden Wolke von Punkten zusammenzusetzen.

Bei besonders starkem Sonnenlicht gleißen die Acrylröhren in der Sonne und betonen die Gitterstäbe. Die rational-geometrische Struktur erscheint je nach Blickwinkel klar definiert oder zufällig angeordnet. Somit vereint das Garden Folly konträre Eigenschaften in sich: den gefassten Raum eines Haus-Archetyps und einen offenen, fließenden Raum, Masse und Leichtigkeit, Außen und Innen, Struktur und Zufälligkeit, Klarheit und Vieldeutigkeit, das Konventionelle und das Konzeptionelle.